Der Untertitel "A Novel of High Fantasy and Low Stakes" ist sehr charmant und war mit der Grund zum Buch zu greifen. Der andere war die Hugo-Nominierung.
Vom Typ her geht das Buch in Richtung der Bücher "The Magical Bookshop" oder "The House Witch" die ich ebenfalls dieses Jahr gelesen habe. Sie bieten dem Leser ein ziemlich gefahrloses Lesevergnügen.
Gefahrlos und für mich auch ein bisschen langweilig und anstrengend. Am Schlimmsten aus dem Trio der "Cozy"-Fantasystories war für mich "The Magical Bookshop" ... (eine Rezension folgt früher oder später). Dort habe ich nach Buch 1 aufgegeben obwohl ich die Trilogie als günstiges Gesamtpaket erworben hatte. Auch "The House Witch" wird es wohl nicht zu Buch Nr. 2 schaffen. Eventuell gebe ich dem 2. Teil von "Legends and Lattes" "Bookshops & Bonedust" eine Chance ... eventuell auch nicht, weil ich das Thema mit dem "Magical Bookshop" schon mehr als durch habe.
Im Prinzip funktionieren diese "Cozy"-Bücher alle nach einem ähnlichen Strickmuster.
Der Hauptcharakter erfüllt sich einen lange gehegten Traum. Raus aus dem blutigen Abenteurergeschäft oder dem hektischen Alltag einer Analystin und hinein in einen sicheren, gemütlichen, unhektischen Job in einem Buchladen oder einem Coffeeshop.
Warum Einzelhandel oder Gastronomie hier als "gemütlich" verklärt wird, ist mir persönlich unerklärlich und an diesem Punkt bekomme ich schon ein Problem mit meiner "Suspension of Disbelief". Vielleicht habe ich zu oft auf LARPs gekocht, um zu ignorieren, was es für eine Kraftanstrengung bedeutet.
Egal. Im Prinzip verfolgt man also, wie der Hauptcharakter sich seinen Lebenstraum erfüllt und das in jedem quälenden Detail. Von der Suche nach dem richtigen Ort, bis hin ins letzte Fitzelchen der Dekoration. EIn bisschen was darf schief gehen, damit es nicht ganz langweilig wird, aber nicht zu viel. Es soll ja "Cozy" bleiben.
In Legends & Latte geht ein bisschen mehr schief, deswegen ist das Buch ein bisschen interessanter als andere des Genres. Aber so richtig Spannung kommt an keiner Stelle auf, denn das Buch ist komplett vorhersehbar. Und soll es auch sein. Es ist exakt die Art Story, nach der Menschen suchen, die nach "Cozy Adventures" greifen. Ein Genre das in einer Zeit der Krisen durchaus seine Berechtigung hat, von dem man aufgrund seiner Süßlichkeit aber auch schnell zu viel bekommt.
Für mich wird es vorerst das letzte "Cozy Adventure" bleiben und ich brauche jetzt mal etwas Hard Science Fiction oder eine bitterböse Fantasystory als "Gaumenreiniger".