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reviewed Queer*Welten: 09-2022 by Lena Richter (Queer*Welten, #9)

Lena Richter, Delete this entry, Heike Knopp-Sullivan: Queer*Welten: 09-2022 (Paperback, German language, 2022, Amrûn-Verlag, Ach je Verlag) 4 stars

Review of 'Queer*Welten 09-2022' on 'Goodreads'

4 stars

Da ich meist lieber in Richtung SF als Fantasy lese war ich mir erst nicht wirklich sicher wie interessant ich das Thema diesmal finden würde, aber am Ende waren dann doch einige sehr schöne und untereinander sehr unterschiedliche Texte dabei!

Mein Favorit unter den insgesamt 5 Kurzgeschichten ist Schwache Anziehung von Helen Faust in der es eine auf die Probe gestellte Freundschaft zweier Space-Zoll-Kontrolleurnnen die zusammen auf einer Raumstation im Erdorbit leben.

Direkt dahinter kommt toxArt von Juni Is, eine interessante Mischung aus Detektiv-Mystery-Kunsthistorik. Die Story war fesselnd und als jemensch mit Kunstgeschichtsstudium hinter mir, hat der Text auch ganz gut das In-Erinnerungs-Schwelgen-Zentrum im Gehirn gekitzelt ;)

Dann war da noch Raya'sii: Die Legende von Raya, das für mich für das Gedankenspiel der "nicht-humanoiden, intelligenden Wesen" (Zitat aus den Inhalts-Tags für die Geschichte) und der Kommunikation über Spezies-Grenzen hinweg besonders interessant war.

Vom Kinderkriegen von Gerit Virgina Ariel Gerlach ist wie ein Briefwechsel oder Tagebuch geschrieben und hatte durch die versatzstückhafte Erzählweise zwischen zwei Parallelwelten(?) etwas traumhaftes. Das Setting: Wie könnte eine Parallelwelt/Parallelgesellschaft aussehen in die wir scheinbar einfach reisen können und die unserer Erlebniswelt einerseits in vielen Dingen so sehr ähnlich ist, dass die Protagonist
in oberflächlich nicht direkt als Parallelweltreisende auffälig ist. Aber in anderen (eben dem Kinderkriegen) wieder komplett anders funktioniert. Am Ende hat mich diese Geschichte aber trotz des interessanten Settings nicht ganz so mitreißen können.

Die Kurzgeschichte Auf See geblieben von Kaj Ideen war eher nichts für mich.

Neben den Kurzgeschichten und den 9-Sätze-Stories gibts am Ende auch noch ein recht lesenwertes Essay über Mikrogenres von Alesandra Reß das nicht zu trocken akademisch war und Spaß gemacht hat zu lesen.