rujo 📚 reviewed Shannara VII by Terry Brooks (Shannara, #7)
Teil II: "Die Hexe von Shannara"
4 stars
Das zweite Buch in diesem Sammelband ist Die Hexe von Shannara, welches der erste Teil der Trilogie Die Reise der Jerle Shannara ist. Es soll 130 Jahre nach den Erben von Shannara spielen und katapultiert die Saga mit Hilfe von fantastischen Luftschiffen wie eben der Jerle Shannara in luftige Höhen.
Der Anfang hat mir viel Spaß gemacht, vor allem der Auftritt der sog. Ilse-Hexe kam bei mir sehr gut an. Danach jedoch geriet das Buch in erzählerische Gewässer, die ich nicht so mag, denn es ging um Schifffahrt mit drei f und so wurde ich mit nautischen Fachausdrücken geradezu beworfen. Ich als alte Landratten mit panischer Angst vor Bilgenschweinen bin ja schon froh, wenn ich Bug vom Heck unterscheiden kann. Zudem hat Terry Brooks seine Fahrenden, die in meiner Erinnerung früher als klassischer "Zigeuner" beschrieben wurden, nun als das Seefahrervolk dargestellt und sie mit samt …
Das zweite Buch in diesem Sammelband ist Die Hexe von Shannara, welches der erste Teil der Trilogie Die Reise der Jerle Shannara ist. Es soll 130 Jahre nach den Erben von Shannara spielen und katapultiert die Saga mit Hilfe von fantastischen Luftschiffen wie eben der Jerle Shannara in luftige Höhen.
Der Anfang hat mir viel Spaß gemacht, vor allem der Auftritt der sog. Ilse-Hexe kam bei mir sehr gut an. Danach jedoch geriet das Buch in erzählerische Gewässer, die ich nicht so mag, denn es ging um Schifffahrt mit drei f und so wurde ich mit nautischen Fachausdrücken geradezu beworfen. Ich als alte Landratten mit panischer Angst vor Bilgenschweinen bin ja schon froh, wenn ich Bug vom Heck unterscheiden kann. Zudem hat Terry Brooks seine Fahrenden, die in meiner Erinnerung früher als klassischer "Zigeuner" beschrieben wurden, nun als das Seefahrervolk dargestellt und sie mit samt ihren Schiffen in die Luft befördert. Diese Fahrenden kamen mir daher jetzt fremd und zudem auch recht überzeichnet vor. Dazu fand ich es auch sehr schwierig, mir die Luftschiffe anhand ihrer Beschreibungen vorzustellen. Nun, nach dem diese Untiefen jedoch erst einmal umschifft waren, kamen für mich deutlich angenehmer Charaktere in den Vordergrund und das Buch machte mir von da an beim Lesen immer mehr Freude. Überhaupt halte ich es für eine sehr gelungene Fortführung der Shannara-Saga mit dem Dunklen Onkel Walker Boh als nun letzten der Druiden. Das führt mich auch zu meinem letzten negativen Kritikpunkt: Ich finde, dass es Brooks mit dem inneren Konflikt von Walker übertrieben hat. Dieser wollte ja, wie man aus früheren Büchern weiß, nie ein Druide werden, konnte sich diesem Schicksal dann aber nicht entziehen. Nun leidet er darunter, dass er genau so wie seine Vorgänger die Menschen zumindest hin und wieder belügen, hintergehen und manipulieren muss, um höhere Ziele zu erreichen. Das fand ich unglaubwürdig, denn ich meine, dass ein so genialer Verstand wie der von Walker Boh auch andere Lösungen finden sollte. Das Ende des Romans fand ich dann noch einmal deutlich besser als es schon sein Anfang war. Nicht nur, dass Brooks mit gleich mehreren spannenden Cliffhangern diesen Band beendet, sondern er beantwortet auch wichtige Fragen, verrät aber gleichzeitig nicht zu viel. Und so fühlt sich das Ende dieses ersten Teils der Trilogie wie eine richtige Leserbelohnung an und macht Lust, sofort den nächsten Teil zu beginnen.
Trotz meiner negativen Kritikpunkte, die wohl mehr Jammern auf hohem Niveau sind, gefiel mir dieses Buch so gut, dass ich der Hexe ohne Probleme glatte 4 von 5 in der Sonne glitzernden Eissternchen geben kann. Und das versetzt mich gleichzeitig in die glückliche Lage, dem gesamten Sammelband ebenfalls 4 volle Sterne geben zu können.
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